05.11.2019 Betancuria | ᐸ ᐳ ᐱ |
Betancuria selbst ist ein besenreiner Touristenmagnet mit Fußgängerzone, Gitarrenstraßenspieler und 3D Kino. Viele Restaurants, lauter Geschäftchen, die Aloe Vera Produkte und Käse anbieten für die Bustouristen, die im Viertelstundentakt hereinrollen. Tja, beschauliches Disneyland. Der Ort selbst ist ein Bruchteil so groß wie Antigua. Nicht mal ein Mercado. Ich hole mir ne Erdbeerbrause im Käsemarkt, sie kostet 1,50. Ich geb nen Zehner. Die Frau seufzt, zückt den Taschenrechner, die Finger fliegen über die Tasten, sie subtrahiert geschickt und gibt mir zielsicher 8,50 heraus. Ich setz mich ne Weile an die Kirche und will dann auch wieder rüber zur ehmaligen Hauptstadt. Der Ort ist normal. Touristenhotspots wie dieser hier strahlen eine unverkennbare Künstlichkeit aus, die in einem manchmal das Schamgefühl hochkommen lassen kann. True authentic genuine Canarias. Wir bekommen, was wir sehen wollen.
Beeindruckend ist die Bergüberquerung. Hier oben geht morgen mein Weg fast bis La Pared entlang. Man kann nach Norden bis Lanzarote schauen und sieht sowohl im Osten als auch im Westen das Meer. Aber die Insel ist alles in allem eben doch sehr vegetationsarm. Ich frage mich, wie die vielen Schnecken, die sich an jeden Grashalm schleimen, was zu futtern finden.