Etappen

09.10.2015 Heraklion

  

Viel ist heute nicht mehr passiert, außer dass wir zurück in die Hauptstadt gefahren sind über das überraschend grüne Hochland, mit Umsteigen in Busstationen, die man nie als solche identifiziert hätte, wenn nicht ein selbstausgedruckter Din-A4 Zettel darauf hinweisen würde.
Jetzt sitze ich im Hotel Capsis. Mit Dachpool juchuuu!..... der geschlossen ist oooooooch. Aber morgen gibt's Frühstücksbuffet juchuuu! Schön ist Heraklion wahrhaftig nicht. Es ist laut, stickig und es stinkt, Verkehrsinseln sind dafür da, dass Menschen bei roten Ampeln Taschentücher verkaufen oder Scheiben sauber waschen. Zebrastreifen sind eine Straßenverschönerungsmaßnahme und kein Grund anzuhalten. Spannend ist der venezianische Hafen aus dem 17. Jhd., allerdings nur noch als Geschichte. Die Überreste muss man sich mit Fantasie im Kopf zurecht malen, um sich vorzustellen wie ganze Schiffe in 50m langen, mit Steinbögen überdachten Docks be- und entladen wurden. Der ehemalige Hafen ist jetzt ein Anleger für Yachten und kleine Boote, der Fährhafen liegt gleich nebenan und an der Strandpromenade, die halb zerfällt, aber mit LED-Fußleiste verziert ist, braust der Verkehr. Direkt anbei sind lange, edel geschmückte Terassenrestaurants unter Plastikpagoden aufgebaut, in denen gerade diverse Gelage für Festgesellschaften bei nervenzermürbendem Verkehrslärm stattfinden. Aber wir finden auch ein gemütliches Terassenrestaurant in der Innenstadt. Es ist leer. Die Heraklianer mögen das Starbucks und den Chinesen gegenüber lieber als Gyros und Souflaki. Über uns strecken uns im Minutentakt die Urlaubsflieger ihre Bäuche entgegen, während sie gleich nach dem Abheben gen Norden abdrehen. Morgen um 10:15 tun wir dem gleich. Ich mache zum Schluss noch ein paar Fotos von diesem Gegensatz zum bisherigen Kreta. Wie fotografiert man hässliche Städte? Am besten nachts.