08.10.2015 Imbros | ᐸ ᐳ ᐱ |
Nach zwei Wochen Weg habe ich ein gutes Gefühl für den Weg und auch für Kreta bekommen. Landschaftlich ist der E4 besser, als ich es erwartet hätte, vor allem weil er weitestgehend wirklich als schöner Wanderweg und nur wenig an Straßen verlaufen ist. Manchmal hatte ich beim Blick auf meine Bilder das Gefühl ich schaue mir ein kitschiges Postkartenmeinemotiv aus den 70ern an. Aber naja, so sieht es hier halt aus ;-) Die Leute sind nett und herzlich, manchmal überheblich, wie am Füße der Imbrosschlucht, wo jeder Tavernenbesitzer mit einschleimenden Gesprächsanbiederungen um meine Gunst buhlt. Die meisten Küstenorte machen den Anschein zu 100% auf Tourismus zu setzen. Als Tourist hat man dabei nicht das Gefühl, dass gerade Krise ist, wenn man nicht zufällig einen Blick auf die Bilder der griechischen Nachrichten wirft, die in manchen Lokalen vor sich hinflimmern. Die Nachrichten sind manchmal ähnlich makaber und reißerisch aufgemacht wie in Spanien, bei denen detailliert dokumentierte Leichenteile und Fotos der Handydisplays von Abgeordneten im Plenarsaal das Wichtigste sind. Aber vielleicht gucken wir hier auch nur den falschen Sender. In den Städten an der Nordküste sah es etwas weniger heiter aus. Es ist einfach sich hier zurecht zu finden, solange man nicht zu scheu ist die Leute anzusprechen. Sonst kann man eine offizielle Beschilderung manchmal von einer Werbung nicht unbedingt unterscheiden. Oder sie wurde bei irgendeiner Hochzeit schon weggeballert ;-) Morgen geht unser Bus zurück nach Heraklion. Mal sehen, was es da noch zu sehen gibt.