25.04.2024 Inselzuflucht | ᐸ ᐳ ᐱ |
Die Abreise. Aber nicht ohne ein weiteres dieser Frühstücke und nicht ohne am Hafen noch einmal baden zu gehen im Schatten der Fähre. Und zu allerletzt vor dem Boarding natürlich - ohne dem geht nix - das heißgeliebte Bällebad im Terminal. Aaaaaaaaah, Bagsinga!Jetzt, wo man die Insel kennt, werden wir schon wehmütig. Die Insel ist schlicht die In-Ruhe-gelassenste Zuflucht vor der Gleichförmigkeit der industrialisierten Urlaubsbedürfnisbefriedigung, auf der die Landstraßen nicht gleich auch der PET-Flaschenaammelplatz sind. Es geht zurück nach Teneriffa und damit zurück ins Bettemburgenparadies. Yeah, und zum Abschluss geht's auch einmal für uns ins GARA suites Golf & Spa Hotel ****. Es liegt in mitten einer Umweltsünde namens Golfplatz, um geben von sattgrünen Wiesen, die bei unserer Ankunft kräftig gewässert werden. Wir haben spontan bis morgen doch noch ein Auto gebucht. Es ist mit all unseren Sachen der einfache Weg für die 3,2 Kilometer zum Hotel und für den morgigen Weg zum Flughafen.
Der ist wieder blau. Der gelbliche Schleier bei unserer Ankunft ist verschwunden und man sieht den Teide wieder. Bei der Ankunft in Los Cristianos erkennen wir, dass nicht nur Touristen, sondern duzende Flüchtlinge mit an Board waren, die vermutlich gestern in La Restinga mit dem Nötigsten grundversorgt und nun rübergefahren wurden. Alle haben ein Care Paket, eine Cruz Roja Decke, die selben Sportschuhe und einen Jogging Anzug bekommen. Familien und junge Männer. Sie werden von Mitarbeitern der Guardia Civil und des roten Kreuzes begleitet und abseits der Touristenströme ausgecheckt. Was muss das für ein Gefühl seim, jetzt hier zwischen den Touristen ganz andere Probleme zu haben. Man schaut sich gegenseitig unverstanden an. Und man hat seine Vorurteile. Wo waren sie denn an Board? Jedenfalls nicht auf dem regulären Deck. Vor dem Hafen ankert die Armas Fähre, die füher Teneriffa und La Palma verband. Sie steht aktuell zum Verkauf. Eine griechische Reederei soll sich interessieren. Die Fähre wird vielleicht auch die Flüchtlinge zum Festland bringen. Sagen manche so. Das Flüchtlingsthema hat bald sein 10jähriges Jubiläum. El Hierro wird von der Presse manchmal "das Lampedusa Spaniens" genannt. Nun, das ist wohl eher ein Propagandatitel. Oder es war letztes Jahr eine andere Situation als dieses.
Unser Hotel hat einen Pool inmitten der Betonfestung. Leander ist seelig. 2 Stunden blubbert er darin herum und wir essen unser Abendbrot. Ich muss erstmal den Wellengang aus den Gliedern bekommen. Unten in der Fojierhalle beginnt gerade die Abendanimation der One-Man-Band. Anzahl der Gäste: 5. Zwei ältere Paare und eine tanzende Frau am Rand, die der Animateur als dankbaren Anker nutzt. Loosing my Religion, Walk of Life, Another Brick in the Wall. Das ist heute die Rentnermusik, für die er bezahlt, aber nicht beklatscht wird.
